Der heilige Benedikt
Der heilige Benedikt gilt als der Vater des abendländischen Mönchtums. Er wurde ca. 480 in Nursia (heute Norcia) in Umbrien geboren und starb ca. 529 in Montecassino. Sein Leben beschrieb Papst Gregor der Große (+ 604) in seinem zweiten Buch der Dialoge.
Die Regel des Heiligen Benedikt
Benedikt hat eine Regel verfasst, die zur Leitschnur mittelalterlichen Mönchtums wurde. Diese "Benedictus-Regel" will eine konkrete Anleitung für ein Leben in Gemeinschaft sein. Dabei will sie nichts anderes als ein "Leben nach dem Evangelium" ermöglichen.
Richtschnur und geistliche Weisung
Die Grundzüge der benediktinischen Lebensgestaltung lassen sich in Gebet, geistliche Lesung und Arbeit einteilen. Sie umfassen aber auch Werte wie Gemeinschaft, Leitung durch einen Abt, unterschiedliche Dienstämter in der Gemeinschaft, Gastfreundschaft und benediktinischen Frieden. Benedikt will in seinem Konzept von "geistlicher Kunst" innere Haltungen wie Hören, Gehorsam, Schweigen, Demut, Freude und Liebe kultivieren.
Das rechte Maß
Eine wesentliche Grundhaltung aber ist der Ansatz, dass alles "im rechten Maß, der Mutter aller Tugenden" (RB 64,19), geschehen soll. Diese Regel rechnet mit den Schwächen des Menschen und ist somit lebbar.